Nussmilch einfach selber machen: Das allgemeine Rezept mit nützlichen Tipps!

Marie von gaia
Texterin

Inhalt

    Einleitung

    Das Interesse an pflanzlichen Alternativen zu konventioneller Milch nimmt weiter zu. Während das Angebot lange Zeit recht übersichtlich war und Milchalternativen auf Soja-Basis die Nase vorne hatten, spielen in den letzten Jahren Nüsse und Mandeln die Hauptrolle. Während der Geschmack von Sojabohnen einige bewusste Konsumenten einfach nicht so ganz überzeugen kann, reagieren wiederum andere allergisch auf die Hülsenfrüchte. Nüsse und Mandeln – oder auf Wunsch auch Hafer oder Reis – haben den Vorteil, dass sie ein natürliches und mildes Aroma besitzen, welches exzellent zu zahlreichen Teesorten – zum Beispiel zum Klassiker Yogi Tee – passt. Auch zum facettenreichen Verfeinern von Speisen, egal ob lieblich oder herzhaft, ist Nussmilch ein gesunder Allrounder mit Genussfaktor.

    Die im Handel erhältliche Nussmilch darf übrigens nur als Nussdrink und nicht als Nussmilch verkauft werden, da der Begriff „Milch“ geschützt ist und tierischen Ursprungs sein muss. Umgangssprachlich hast sich die Bezeichnung Mandelmilch, Hafermilch, Reismilch und Nussmilch allerdings durchgesetzt.

    Infos zur Nussmilch

    Damit du zukünftig selbst deine eigene Nussmilch zubereiten kannst, haben wir für dich diesen Ratgeber entwickelt, der Dir Schritt für Schritt zeigt, wie einfach es ist, pflanzliche Milch selber zu machen. Zusätzlich präsentieren wir Dir nützliche Tipps zur Verwendung und zu den gesundheitlichen Vorteilen von pflanzlichen Milchalternativen.

    Vorteile von Nussmilch

    Nicht nur bei Veganern erfreut sich Nussmilch, Hafermilch oder Mandelmilch großer Beliebtheit. Wer sich für einen nachhaltigen Lebensstil interessiert, sieht sich früher oder später mit der Frage konfrontiert, ob es immer ein tierisches Produkt sein muss. In diesem Zusammenhang ist allen voran das große Leid der Tiere in der Massenproduktion und die Co2-Belastung der Milchwirtschaft zu nennen.

    Hinzu kommt, dass Milch in der Kritik steht, Autoimmunerkrankungen, Unverträglichkeiten und zahlreiche Beschwerden zu erzeugen, die weit über die bekannte Laktoseintoleranz oder eine Kuhmilcheiweißallergie hinaus gehen.

    Ein weiteres Highlight für gesundheitsbewusste Foodies: während Kuhmilch bzw. tierisches Eiweiß die pflanzlichen Schutzstoffe aus grünem und schwarzem Tee sowie aus Kaffee hemmt, bleiben diese erhalten, wenn die beliebten Heißgetränke mit Nussmilch oder mit Hafermilch verfeinert werden. Während Kuhmilch zwar u. a. wertvolles Calcium – welches übrigens auch über Nüsse, Mandeln, calciumreiches Mineralwasser, Tofu und grünes Gemüse wie Brokkoli aufgenommen werden kann -, liefert, besitzt Nussmilch gesündere Fettsäuren.

    Während sich klassische Milch nicht einfach selbst zuhause herstellen lässt – stolze Besitzer einer Kuh ausgeschlossen -, gelingt Nussmilch genau wie Hafermilch nahezu im Handumdrehen (Hier geht’s zur DIY Hafermilch).

    Wer seine Nuss- oder Mandelmilch selbst herstellt, spart nicht nur bares Geld, sondern hilft, Müllberge zu reduzieren.

    Ein weiteres Plus selbstgemachter Nussmilch: du weißt genau, dass keine Zusatzstoffe ins fertige Getränk wandern und du kannst sie nach Herzenslust mit Vanille und Co. verfeinern.

    Nüsse: Natürliches Superfood

    Doch nicht nur die angenehm nussigen Aromen von Walnuss und Co. erfreuen Feinschmecker. Ein Blick auf das Nährstoffspektrum zeigt, dass Nüsse zurecht als Superfood bezeichnet werden. Da verwundert es nicht, dass sie neben getrockneten Früchten die Hauptzutat des beliebten Studentenfutters für Wissenshungrige sind.

    Auch wenn Nüsse aufgrund des recht hohen Fettgehalts als kleine Kalorienbomben daherkommen, sind sie aufgrund der hochwertigen Fettsäuren und des Proteins ein gesunder Snack. Walnüsse enthalten diesbezüglich einen besonders hohen Anteil an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren, so dass sie eine gute pflanzliche Quelle für lebensnotwendige Omega-3-Fettsäuren sind. Zusätzlich enthalten sie eine Extraportion an zellschützendem Vitamin E, B-Vitamine und weitere Mikronährstoffe wie Kalium und Co.

    Doch nicht nur bezüglich der Nährstoffzusammensetzung nimmt die Walnuss eine übergeordnete Rolle ein. Dank der Regionalität liegen bewusste Konsumenten mit der in Deutschland wachsenden Nussart goldrichtig. Haselnüsse wachsen zwar auch in Deutschland, allerdings ist das Angebot überschaulich.

    Neben Walnüssen und Haselnüssen eignen sich auch Mandeln, Paranüsse, Macadamia, Cashewkerne, zerkleinerte Kokosnüsse oder Pekannüsse zur Herstellung einer köstlichen Nussmilch.

    Darüber hinaus kannst du mit unserer DIY Anleitung Schritt-für-Schritt auch deine eigene Hafermilch aus Haferkörnern selber machen, allerdings hat sich bei Fans von Hafermilch eine schnellere Zubereitung auf Basis von Haferflocken durchgesetzt. Denn die Haferkörner müssen länger als Nüsse oder Mandeln eingeweicht werden. Hinzu kommt, dass Haferflocken in guter Qualität sowie kostengünstig fast überall erhältlich sind.

    Wozu kann ich Nussmilch verwenden?

    Wer erstmal auf den Geschmack von Nussmilch gekommen ist und erkennt, wie einfach sich der nährstoffreiche Milchersatz herstellen lässt, wird herausfinden, wie facettenreich Mandelmilch und Co. in der Küche verwenden werden können. Dabei profitieren nicht nur liebliche Speisen vom Verfeinern mit Nussmilch; die pflanzliche Milchalternative eignet sich auch exzellent für herzhafte Speisen – zum Beispiel als Basis von nährstoffreichen Cremesuppen, veganen Rahmsoßen oder von aromatischen Pastasoßen.

    Matcha Latte, Kakao und Co.

    Die feinen Nuancen von Nussmilch harmonieren exzellent mit schwarzem Tee, vollenden aber auch Kaffee und eignen sich darüber hinaus zur Herstellung von Kakao bzw. einer heißen Schokolade oder einem veganen Matcha Latte. Auch Rotbusch-Tee – ebenfalls bekannt als Rooibos-Tee – wird mit einem Schuss Nussmilch besonders köstlich.

    Nuss meets Flocken

    Nussmilch eignet sich nicht nur zum Verfeinern von Tee, sondern auch für den puren Genuss oder zum Aufgießen von Müsli – auf Wunsch im Superfood-Mix mit Haferflocken, frischem Obst der Saison und mit gehackten Nüssen. Auch die beliebten Overnights Oats – über Nacht eingeweichte Haferflocken – oder der Klassiker Porridge lassen sich mit selbst gemachter Nussmilch zubereiten.

    Du liebst Desserts wie Pudding? Dann ersetze die Milch einfach durch das pflanzliche Pendant und du erhältst einen veganen Pudding. Auch Torten- bzw. Puddingcremes oder Grießbrei lassen sich auf diese Weise zubereiten. Das fein nussige Aroma sorgt ganz nebenbei für einen besonders köstlichen Genuss.

    Milchshakes: Shake it Baby

    Nussmilch eignet sich auch als Basis von pflanzlichen Milchshakes – beispielsweise mit einer reifen Banane und einem Hauch lieblicher Vanille – oder ganz klassisch schokoladig mit Kakao.

    Tipp: Als Alternative zur Sahne kannst du dir auch eine Nusssahne zubereiten, in dem du einfach weniger Flüssigkeit verwendest. Insbesondere Mandelsahne, aber auch Cashew- oder Nusssahne bildet eine köstliche Basis von cremigen Pastasoßen mit Pilzen, Spinat und Co.

    Eis­creme & Speiseeis

    Aus Nussmilch oder Nusssahne kannst du im Sommer auch ein leckeres Eis am Stiel oder köstliche Eiskugeln à la Walnuss, Schoko oder Vanille zaubern.

    Liste: Verwendung von Nussmilch auf einen Blick

    • Purer Genuss
    • Verfeinern von Tee & Kaffee
    • Für dein Müsli
    • Basis für Kakao
    • Vegane Milchshakes
    • Zubereitung von veganem Pudding & Tortencremes
    • Basis für Suppen
    • Zubereitung von Eis
    • Basis von lieblichen & herzhaften Soßen

    Zutaten

    Die Basis der Nussmilch: Die Herstellung von Nuss- und Mandelmilch ist unkompliziert und du brauchst für das Grundrezept nur Nüsse bzw. Mandeln oder Cashewkerne und Wasser.

    Für 1 Liter Nussmilch benötigst du folgende Zutaten

    • 200 g Nüsse (z. B. Walnüsse, Haselnüsse oder Mandeln)
    • 500 ml Wasser zum Einweichen
    • 800 ml Wasser für die Nussmilch

    Diese Grundzutaten lassen sich nach Herzenslust – bzw. in Abhängigkeit der Verwendung – zusätzlich verfeinern.

    Optionale Zutaten für Nussmilch

    • Vanillemark
    • Zimt
    • getrocknete Früchte zum natürlichen Süßen (z. B. Datteln)
    • etwas Honig oder für vegane Nussmilch Agavendicksaft
    • etwas Kakao
    • 1 Prise Salz
    • etwas Curcuma
    • etwas Muskatnuss

    Arbeitsgeräte

    Es braucht eigentlich nicht viel um eigene Nussmilch herzustellen, allerdings solltest du bzw. ihr schon einige wichtige Arbeitsgeräte zur Hand haben. Diese können die Herstellung von Nussmilch unter Umständen etwas erleichtern. Zur Herstellung von pflanzlicher Milch benötigst du idealerweise folgende Arbeitsgeräte bzw. Utensilien:

    • Küchenwaage
    • große Schüssel
    • (Hochleistungs-) Mixer
    • Nussmilchbeutel
    • hoher Messbecher
    • Glasflache mit Verschluss

    Du besitzt keine Hochleistungsmixer? Dann kannst du alternativ auch einen Pürierstab samt hohem Gefäß oder einen Standmixer nutzen. Für ein optimales Ergebnis ohne Nussstückchen empfehlen wir Dir allerdings einen Hochleistungsmixer.

    DIY Anleitung

    Schritt-für-Schritt – Das Nussmilch Rezept zum selber machen: Wenn du alle Zutaten und Küchengeräte beisammen hast, kann es auch schon losgehen. Falls es mal schneller gehen soll, kannst du auch mit Schritt 3 starten. Falls du regelmäßig Nüsse verzehrst – oder öfter Nussmilch herstellst – solltest du Nüsse besser einweichen lassen und das Wasser anschließend wegschütten. Dadurch wird der Gehalt an Phytinsäure – die u. a. wertvolle Mineralstoffe bindet und unverfügbar für deinen Körper macht – reduziert. Zusätzlich erhältst du ein besonders feines Ergebnis ohne Nussstücken. Daher empfehlen wir Dir, die Nüsse ausreichend lange – ganz im Sinne „Gut Ding will Weile haben“ – mit Wasser einzuweichen.

    Liste der Schritte

    1. Nüsse über Nacht einweichen
    2. Einweichflüssigkeit abgießen
    3. Nüsse abspülen
    4. Nüsse in einen Hochleistungsmixer geben
    5. Nüsse mit Wasser bedecken
    6. Gegebenenfalls Trockenfrüchte zugeben
    7. Nuss-Wasser-Mix gründlich mixen
    8. Nussmilch durch einen Nussmilchbeutel passieren
    9. Gegebenenfalls Nussmilch verfeinern
    10. Passierte Nussmilch in eine Glasflasche füllen

    Schritt-für-Schritt Erklärung

    1. Nüsse über Nacht einweichen

      Für 1 Liter Nussmilch werden die abgewogenen Nüsse (200 g) in einer großen Schüssel mit 500 ml kaltem Wasser bedeckt und für ein paar Stunden – am besten über Nacht – eingeweicht. Dieser Schritt macht die Konsistenz der Nüsse oder Mandeln weicher, so dass sie sich besser zerkleinern lassen.

    2. Einweichflüssigkeit abgießen

      Nach der Einweichzeit wird die Einweichflüssigkeit abgegossen. Dadurch lösen sich neben des reduzierten Phytingehalts auch mögliche Verunreinigungen, ohne dass die wertvollen Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren im Inneren der Nuss verloren gehen.

    3. Nüsse abspülen

      Nachdem du die Einweichflüssigkeit weggegossen hast, ist es sinnvoll, die Nüsse kurz abzuspülen, um unerwünschte Stoffe zu entfernen bzw. den Phytingehalt weiter zu reduzieren.

    4. Nüsse in einen Hochleistungsmixer geben

      Im Anschluss gibst du die eingeweichten und abgespülten Nüsse, Cashewkerne oder Mandeln in einen leistungsstarken Mixer.

    5. Nüsse mit Wasser bedecken

      Nun werden die Nüsse für einen Liter Nussmilch mit ca. 800 ml kaltem Wasser bedeckt. Je nach gewünschter Konsistenz kannst du auch etwas mehr oder weniger Wasser verwenden. Möchtest du Nusssahne herstellen, wird der Wasseranteil einfach um ca. die Hälfte reduziert.

    6. Gegebenenfalls Trockenfrüchte zugeben

      Falls du deine Nussmilch auf natürliche Weise mit Trockenfrüchten verfeinern bzw. süßen möchtest, gibt du Datteln, Aprikosen, Rosinen und Co. zusammen mit dem Wasser zu den Nüssen.

    1. Nuss-Wasser-Mix gründlich mixen

      Je nach Leistungsstärke deines Mixers werden die Nüsse nun gründlich – ca. 1 bis 3 Minuten – zerkleinert, bis sich eine weiße Flüssigkeit bildet. Die Nussmilch sollte keine sichtbaren Nussstückchen mehr enthalten.

    1. Nussmilch durch einen Nussmilchbeutel passieren

      Nun wird die Nussmilch passiert, damit die letzten festen Nussbestandteile zurückbleiben. Am besten gelingt dies mithilfe eines Nussmilch-Beutels, der über einen hohen Messbecher gestülpt wird. Am Ende kannst du den Nussmilchbeutel zusätzlich mit den Händen auswringen. Alternativ eignet sich auch ein feinschmaschiges Sieb oder ein Durchseihtuch.

    1. Gegebenenfalls Nussmilch verfeinern

      Fertig ist deine köstliche Nussmilch, die du nach Herzenslust mit Vanille, Zimt und Co. verfeinern kannst. Falls du Nussmilch für liebliche und herzhafte Speisen nutzt, würden wir Dir empfehlen, die Nussmilch zunächst pur zu lassen und dann je nach Verwendungszweck zu verfeinern.

    1. Passierte Nussmilch in eine Glasflasche füllen

      Nun kannst du die Nussmilch entweder sofort genießen oder in eine verschließbare Glasflasche füllen und ca. zwei bis drei Tage im Kühlschrank aufbewahren. Falls sich doch ein paar feste Bestandteile während der Aufbewahrung absetzen sollten, kannst du die Nussmilch vor der Verwendung einfach kurz aufschütteln. Solltest du keinen Deckel haben, kannst du dein fertiges Nussmilchglas auch ganz praktisch mit einem Bienenwachstuch (nachhaltig) schließen!

    Tipp: Den zurückbleibenden Nusstrester kannst du – ganz im Sinne eines nachhaltigen Lifestyles – weiter verarbeiten. du kannst die feinen Nussstücken als Zutat für Kuchen, Brot, Kekse oder für selbstgemachte Müsliriegel bzw. Power-Bars – auf Wunsch à la Low Carb – verwenden. Darüber hinaus eignet sich der Nusstrester auch zum Verfeinern von Müslis.